Chronik der KG Aachener Narrengilde 1909 – Teil 1

Verfasst von Senatspräsident Heinz Jansen und Ehrenpräsident Peter Niesen, redigiert und fortgeführt von Vizepräsidentin Claudia Lürken.

Es ist eine lange Tradition, dass die Vereinschronik der KG Aachener Narrengilde 1909 e.V. zu jedem Jubiläum aktualisiert wird. Für unser 10 x 11jähriges Jubiläum haben wir sie darüber hinaus noch ein wenig gekürzt. Auf Nachfrage stellen wir natürlich auch gern die ungekürzte Fassung zur Verfügung. Damit es dennoch nicht zu viel auf einmal wird, haben wir die Chronik für unsere Onlinepräsenz in mehrere Abschnitte unterteilt.

Viel Spaß beim Lesen!

K.G. Lustige Eulen und K.G. Närrisches Marinekorps 1909-1939

Laut Überlieferung wurde die Gesellschaft mit dem Namen KG Lustige Eulen im Herbst 1909 im Lokal „Vonderbank“ in der Viktoriastraße 54 gegründet. Die Namen der Gründer (soweit bekannt) lauten: Karl Bartz, Johann Brammertz, Herr Daun, Herr Merkelbach, Martin Ostländer und Matthias Zimmermann. Johann Brammertz wurde zum ersten Präsidenten der K.G. gewählt.

Die Gesellschaft schloss sich 1911 dem „Verband Aachener Karnevalsgesellschaften“ an. Durch den Ersten Weltkrieg 1914-1918, geriet das Vereinsleben ins Stocken. Die Mitglieder hielten aber auch in diesen schweren Jahren und der nachfolgenden Notzeit treu zusammen. Den Kassenbestand gab man damals dem Roten Kreuz, denn bei echten Narren wohnen „Fröhlichkeit“ und „Wohltun“ dicht beisammen. Der März 1927 brachte eine Neubelebung durch erprobte Mitglieder und Präsident Johann Brammertz. Wieder gab es, als die Zeit besser wurde, schöne Bälle und Sitzungen im „Burtscheider Kurhaus“. Regen Anteil nahm die Gesellschaft an der „Kappenfahrt 1928“ und am Rosenmontag 1929. Die geselligen Darbietungen der Lustigen Eulen zu Karneval erfreuten sich im östlichen Bezirk der Stadt besonderer Beliebtheit.

Nachdem Johann Brammertz von 1909 bis 1931, 22 Jahre lang das Narrenzepter geschwungen hatte, folgte ihm 1931 Karl Bartz. Für die Session 1935/1936 übernahm Matthias Zimmermann die Präsidentschaft und von 1936 an wurde das Amt von Hermann Ernst übernommen.

Aus politischen Gründen musste 1937 die K.G. Lustige Eulen in K.G. Närrisches Marinekorps umbenannt werden.

Im Rosenmontagszug 1938 fuhr die KG unter dem Motto: „Des Widerspenstigen Zähmung“ und 1939 mit Gemeinschaftswagen unter dem Motto: „Alles unter die Haube“ mit.

Auszug aus der Zugfolge 1939:

14. Wagen:“ Alles unter die Haube“ (Florresei, Närr. Marinekorps, Sr. Tollität Luftflotte)
91. Admiral und Deckoffiziere des Närrischen Marinekorps
92. Das Marine-Mariechen
93. Wagen: „Des Widerspenstigen Zähmung“
(Bemannung: Närrisches Marinekorps, Ausschuss Aachener Karneval)

Der Zweite Weltkrieg legte den Karneval lahm. Keiner glaubte nach dem Zusammenbruch mehr an sein Wiederaufleben. Aber bald schon siegte der unverwüstliche Humor der Aachener Narren über die Trümmer und Alltagsnöte. Wie es weiter geht, erfahrt Ihr nächste Woche…