Narrentreff 2019 mit Verleihung des Hilde-Niesen-Gedächtnisordens

Am 26. Januar feierten wir unser diesjähriges Narrentreff mit einigen befreundeten Gesellschaften. Ein Highlight des Abends war sicherlich der famose Aufmarsch der KG Öcher Penn direkt zu Beginn unserer Veranstaltung. Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie viele Menschen auf unsere Bühne passen! Ein weiteres Highlight war die Verleihung des Hilde-Niesen-Gedächtnisordens an Ingrid Kennert. Unser Präsident Willi Ezilius hat hierfür mal wieder die richtigen Worte gefunden, daher hier nun die Rede zur Verleihung im Wortlaut:

Es war vor vier Jahren erst eine Idee. Dann wurde sie in die Tat umgesetzt. Die Verleihung eines Ordens im Andenken an eine außergewöhnliche Frau, an unsere Hilde Niesen. Dreimal durften wir ihn schon an außergewöhnliche Personen verleihen: Elke Daum, Heinz Küppers und Alwine Abels wurde schon die Ehre zuteil, diesen Orden tragen zu dürfen. Heute kommt die vierte in den Bund der Träger: Ingrid Kennert!

Was kann man über sie sagen? Sie ist genau wie die anderen Ordensträger: außergewöhnlich!

Sie war noch sehr jung, als sie sich ohne Eltern durchs Leben kämpfen musste. Dies hat sie stark und einfallsreich für die Zukunft werden lassen. Ihre erste Berufung fand Sie in einem Fußballverein im Aachener Osterviertel. Voller Energie verbrachte Ingrid viel Zeit dort und half, wo Sie nur konnte.

Den ersten Kontakt mit dem Aachener Karneval hatte sie im Jahr 1998 bei den Großen Eilendorfern. Im unermüdlichen Kampf um Sponsoren und Hilfe für den Verein zeigte sich ihr großes Talent. Dieses Talent konnte sie im Laufe der Jahre immer weiter perfektionieren. Sei es ab 2008 bei der Närrischen Garde oder zu Gunsten ihres im Jahr 2015 gegründeten Fördervereins Echte Öcher Frönnde.

Was ist eigentlich ihr Antrieb? Diese Frage ist beantwortet mit Ihrem riesigen Herzen für sozial schwache Familien. Nicht nur im Karneval ermöglichte Sie unzähligen Kindern das Tanzen oder einfach die Teilhabe. Durch ihren Verein Echte Öcher Frönnde kann Sie nun auch außerhalb derKarnevalsvereine wirken.

Wenn man die Liste an Dingen sieht, die sie Familien mit wenig Geld ermöglichte, dann ist mir bewusst – Ingrid ist ein ganz besonderer Mensch. Ob Fahrten in Freizeitparks, Zirkusbesuche, Theaterbesuche, Treffen mit Fernsehstars, Urlaubsfahrten mit Reittherapien für Kinder, kostenlose Nachhilfe, Hilfe bei Kinderzimmermöbeln – egal was es ist: Ingrid hilft. Sie versucht, so vielen Kindern und Jugendlichen wie möglich Perspektiven zu zeigen. Sie versucht, behinderten Kindern zu zeigen, dass sie ein Teil von uns allen sind, sie versucht einfach da zu sein – wenn es sein muss Tag und Nacht.

Was mich am meisten faszinierte ist, dass sie dies alles neben ihren 5 Kindern und 6 Enkeln macht. Was ich sah, war eine tolle Familie in der mittlerweile selbst die Kinder in Ingrids Fußstapfen treten um zu helfen. Bewegen fand ich vor allen Dingen auch, dass sie selbst in schweren Stunden und mit schwerer Krankheit sich das Laptop ins Krankenhaus bringen ließ, um zu helfen. Dass sie sogar mal kurz von dort verschwand um mal schnell was zu erledigen. Die Narrengilde kann stolz sein, eine solche Frau auszuzeichnen. Und die KG de Bahkäuvjere können stolz sein, dass sie mit ihr eine Kooperationspartnerin haben, die sehr viel bewegen kann und will. Ich fragte ihre Tochter was sie über ihre Mama sagen kann. Sie sagte: Ohne Mama ist der Verein aufgeschmissen. Ich sage, ohne Ingrid wären sehr viele Menschen ein wenig ärmer. Das, was sie heute an Auszeichnung von uns bekommt, sollte nur ein Anfang sein für viele weitere. Denn hätten wir mehr Menschen wie Ingrid, dann wäre dieses Land bedeutend reicher!

Der Hilde-Niesen- Gedächtnisorden für eine Frau, die immer neue Wege findet: Ingrid Kennert!