Hinter den Kulissen… der Wagenbau
Wenn man die Tänze der Großen und Kleinen an Karneval sieht, dann ist jedem klar, dafür müssen die Tänzerinnen und Tänzer mindestens ein Jahr üben. Doch was machen die anderen im Verein wenn nicht gerade Karneval ist? Um Euch ein bisschen was über die Aufgaben in einem Karnevalsverein zu erklären, starten wir hier unsere kleine Reihe „Hinter den Kulissen…“. Wir beginnen mit dem Wagenbau.
Der Wagenbau
Neben den Tänzen ist für die Außenwirkung eines Karnevalsvereins eins unbedingt notwendig: das Mitgehen im Kinderzug und im Rosenmontagszug. Dazu muss erst einmal die grundsätzliche Entscheidung getroffen werden, ob man als Fußgruppe oder – etwas komfortabler – auf einem Wagen an den Zügen teilnimmt. Entscheidet man sich für die Fußgruppe, dann sind die Kostüme das Allerwichtigste. Entscheidet man sich – wie wir – für einen Wagen, dann muss der natürlich auch flott gemacht werden. Und das kann durchaus ein ganzes Jahr Planung und Umsetzung bedeuten.
Zuerst kommt die Sicherheit: welche TÜV-Auflagen müssen erfüllt werden, damit die Sicherheit der Teilnehmer und Zuschauer gewährleistet ist? Der praktische Nutzen darf auch nicht vergessen werden: wie viel Platz brauchen die Mitglieder? Wie viel Platz wird für das Wurfmaterial benötigt? Wenn das alles geklärt ist, kann man kreativ werden: Wie soll der Wagen aussehen?
Danach steht die schwierigste aller Fragen an: wer aus dem Verein kann die Ideen umsetzen? Und natürlich: wer macht es dann auch wirklich? Wir sind zwar nur ein kleiner Verein, aber wir haben glücklicherweise einige hilfsbereite und handwerklich begabte Mitglieder, die sich in kleinen Gruppen um unseren Wagen gekümmert haben.
Sie haben nicht nur an dem Wagen gearbeitet, sondern auch ihr privates Geld investiert, um Arbeitsmaterial zu beschaffen. Vielen Dank dafür an Euch und an den Malerbetrieb Dieter Franzen, der uns die tolle Farbe gesponsert hat! Der Wagen ist nicht so spektakulär wie die Motto-Wagen im Kölner Zug, doch steckt auch bei uns viel Arbeit dahinter. Es wurde geschleift, gehobelt, gesägt, geschraubt, gehämmert, gemalt und lackiert. Manchmal bei Tageslicht, manchmal im Halbdunkel bei Baustellenbeleuchtung. Es wurden Klamotten, Frisuren und Fingernägel ruiniert, damit die Vereinsmitglieder bei den Zügen auf unserem Wagen mitfahren dürfen. Es gab blaue Flecken, kleine Schürfwunden und Muskelkater. All das gehört auch zu einem Karnevalsverein dazu. Deshalb nochmal ein großes Dankeschön an all unsere fleißigen Wagenbauerinnen und Wagenbauer! Den komplett fertig renovierten Wagen seht Ihr dann im Kinderzug bzw. im Rosenmontagszug! Wir freuen uns auf Euch!
Beim nächsten Mal: „Hinter den Kulissen… Nach Karneval ist vor Karneval“.