Chronik der KG Aachener Narrengilde – Teil II

Karnevalsgesellschaft Aachener Narrengilde von 1947 bis 1955

1947 versammelte Hermann Ernst seine Freunde um sich, es wurde wieder Karneval gefeiert. Sitzungen und Bälle wurden vorwiegend im Waldrestaurant Forsthaus Siegel gefeiert. Die Gesellschaft Närrisches Marinekorps, die sich inzwischen den Namen K.G. Aachener Narrengilde gegeben hatte, rappelte sich hoch. Dennoch war alles knapp: man musste sich mit primitiven Mitteln wie Papiermützen, Papierkragen und dunklem Anzug behelfen.

KG Aachener Narrengilde 1947
Die KG Aachener Narrengilde 1947
v.l.n.r.: M. Reulen, P. Laschet, W. Wolf, A. Dassen, A. Jansen, unbekannt, P. Frauenrath, P. Kessel, unbekannt, unbekannt, W. Vanhouten, unbekannt, H. Ernst, Tanzmariechen Lotte Klarmann, A. Baumann, H. Floegel, Heinz Brammertz.

Im Jahre 1948 trat die KG Aachener Narrengilde dem Ausschuss Aachener Karneval bei. Aus den eigenen Reihen wurde 1949 im Waldrestaurant Forsthaus Siegel während der Sitzung, ein eigener „Prinz Karneval“ (Gesellschaftsprinz), August I. (Baumann), proklamiert.

In der Session 1949/1950 wurden neue Uniformen und eine neue Fahne angeschafft. Der erste Rosenmontagszug nach dem 2. Weltkrieg 1950 hatte das passende Motto: „Os krijje se net kapott“ .

Vor Beginn der Session 1950/1951 bekam der Verein ein neues Tanzpaar, nämlich Marlene und Klaus Weck. Zum ersten Mal machte der Verein auswärtige Besuche nach Düsseldorf zur K.G. Kläfploster und nach Essen zum Essener Karnevals Verein. 1951 wurde ebenfalls erstmals ein Kinderkostümfest unter dem Motto: „Es war einmal“, mit einem Kinderprinzen (Märchenprinz) Rolf I. (Pirney), Hofstaat und Kinderprinzengarde veranstaltet. Das Motto im Rosenmontagszug 1951 lautete: „Besseren Zeiten entgegen“.

Die Beziehungen zu den auswärtigen Gesellschaften wurden in den nächsten Jahren weiter gefördert, so zur KG Eintracht in Köln und zur KG Rurblümchen in Jülich.

Das neue Tanzpaar in der Session 1952/1953 bestand aus Margot Willems und Conny Wouters, die beim „Ball der Mariechen“ 1955 den 2. Platz holten.

Im November 1953 wurde die neue Satzung erstellt und in das Vereinsregister des Amtsgerichts Aachen eingetragen. Die Feier des 4x11jährigen Bestehens 1953 im Alten Kurhaus wurde dann zu einem wirklichen Höhepunkt der Gesellschaft. Die Aachener Presse bescheinigte der Narrengilde, „daß sie nun den Anschluß an die vier großen Aachener Gesellschaften gefunden hätte“.

Beim auswärtigen Besuch 1954 in Köln bei der K.G Eintracht, schrieb die Kölner Presse: „Narrengilde Aachen – eroberte die Kölner Herzen – Begeisterung um Oecher Jecken“. Präsident Josef Müller und Geschäftsführer Hans Lausberg wurden zu Ehrensenatsherren der K.G. Eintracht ernannt. Im Rosenmontagszug 1954 nahmen sie mit einem Wagen unter dem politisch angehauchten Motto: „Momentan Union“ teil.

Am Ende der Session legte Präsident Josef Müller nach Ernennung zum Senatspräsidenten der Narrengilde sein Amt in die Hände von Hans Lausberg. Er erweiterte die auswärtigen Verbindungen zu der K.G. Lehmschwalben, Kesternich und zum Würselener Karnevals Verein.

Im Rosenmontagszug 1955 fuhr die Gesellschaft mit einem Wagen unter dem Motto:  „Närrische Badekur“. In dieser Session wurden Präsident Hans Lausberg sowie das Tanzpaar Margot Willems und Conny Wouters zu Ehrenmitgliedern der K.G. De Bahkäuvjere ernannt.